Mit sich'rem Auge Walter Henn, Frankfurt In der Ausstellung 'Mit sich'rem Auge' zeigt der frankfurter Künstler Walter Henn übermalte Laserprints und Fotokollagen auf Leinwand und Holz und kleinformatige Figuren aus Brotteig. Walter Henn ist Wanderer. Er ist unterwegs in den Wäldern, Wiesen und an Bächen in Unterfranken, wo er sich auskennt und arbeitet. Er hält Flüchtiges mit der Kamera fest, dokumentiert die Jahreszeiten, seine Wege und die unbemerkten Dramen vom Vergehen und Werden in der Natur. Mit diesen Fotografien geht Walter Henn in sein Atelier, und in der Erinnerung beleben Wesen aus anderen Welten diese, auf Film gebannte, erstarrte Natur. Aus Hochglanz-Magazinen und Mode-Zeitschriften verpflanzt er die Schönen in seine eigene Umgebung. Dabei befreit er sie und gibt ihnen Natur zurück. Doch ganz heimisch sind sie jetzt noch nicht, das schafft erst der Maler. Mit dem Pinsel lenkt er ihren Blick, nimmt ihnen das falsche Lächeln und das ein oder andere Kleidungsstück. Der Künstler ist mittendrin, gespiegelt in einer Pfütze, er balanciert Fotografie und Malerei aus, bis eine Szene entsteht, die ebenso wirklich wie unglaublich scheint. '...die plötzliche Erscheinung eines Vorstellbaren, jedoch nie Wirklichkeit Werdenden - die nur im Bild wie selbstverständlich wirkende Darstellung des Unmöglichen.' beschreibt Walter Henn, was ihm vorschwebte. Walter Henn arbeitet in dieser Werkgruppe bewusst in der Tradition der romantischen Malerei. Die Sehnsucht nach der Idylle, der Wunsch nach Beheimatung in einer ursprünglichen, beseelten Natur, hat trotz der Entzauberung der Welt durch Wissenschaft und Technik, seine Aktualität nie verloren. |